Gesperrter Kita-Neubau „Auf dem Hügel“ in BN-Endenich: Studentenwerk Bonn richtet kurzfristig alternative Betreuung ein

Ein pragmatisches Vorgehen seitens des Studentenwerks gepaart mit Verständnis auf allen Seiten und der engen Kooperation mit der Stadt machen möglich, was erst aussichtlos schien.

Auch wenn sie „ihren“ Neubau noch nicht betreten dürfen, blickt das Team der KiTa „Auf dem Hügel“ optimistisch nach vorn und freut sich auf die Kinder und deren Eltern in der jetzt beginnenden Eingewöhnungsphase, die zunächst mit einer geringeren Zahl in der KiTa Rheinaue startet. Foto: Studentenwerk Bonn

Wie geplant können die ersten Kinder und ihre Eltern die Eingewöhnungs-phase beginnen. Und das obwohl der Neubau der Kita „Auf dem Hügel“ in Endenich nach wie vor wegen des Verdachts auf Baumängel gesperrt ist.


Die Herausforderung besteht in dieser für alle Beteiligten außergewöhnlichen Situation darin, gegenseitiges Vertrauen aufzubauen und Normalität zu schaffen. So wurde der eigentlich für vergangenen Freitag geplante „Tag der offenen Tür“ kurzerhand als Informationsveranstaltung ins nahe gelegene Studenten-wohnheim Ulrich-Haberland-Haus verlegt. Rund 25 erwartungsvolle Eltern und ihre Kinder erfuhren so aus erster Hand, wie es weitergeht: Zwar wisse man noch nicht, wann die eigentliche Kita freigegeben wird, allerdings kann die wichtige Eingewöhnungsphase für Kinder und deren Eltern, die dringend einen Betreuungsplatz benötigen, in der ebenfalls vom Studentenwerk Bonn betriebenen Kita Rheinaue starten. Nach dieser ersten Erleichterung stellte sich das zwölfköpfige Kita-Team vor und führte die Eltern mit vielen Bildern zumindest virtuell durch die neuen Räume. Bei den Eltern handelt es sich vorwiegend um Bedienstete und Studierende der Universität. Einige Plätze sind auch Bonner Bürgern ohne Uni-Bezug vorbehalten. Nach den offiziellen Informationen kamen sich Eltern, Kinder und Pädagogen in ihren bereits in die Farben blau, gelb und grün aufgeteilten Gruppen näher. Die kommenden Schritte wurden so ganz individuell besprochen und die meist unter Dreijährigen lernten ihre Bezugserzieher kennen.


Erleichtert zeigt sich insbesondere die Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen beim Studentenwerk Bonn, Regina Umbach: „Vor einer Woche befanden wir uns noch wie in einer Schockstarre. Monatelang haben wir auf die pünktliche Eröffnung hingearbeitet. Zwölf Mitarbeiter eingestellt. Umso mehr freut es uns jetzt, dass wir nach intensiver Arbeit in den letzten Tagen zumindest für die kommenden Wochen eine sehr gute Zwischenlösung gefunden haben.“ Denn um eine Kita zu betreiben, bedarf es einer offiziellen Betriebserlaubnis durch das Landesjugendamt. Ohne Gebäude keine Erlaubnis. Allerdings steht das Team bereit und das Studentenwerk betreibt im Stadtgebiet zwei weitere Kindertageseinrichtungen. „Wie der Zufall es will, hat ausgerechnet unsere größte Kita in der Rheinaue die kommenden drei Wochen Schließzeit, so dass wir ausweichen können“, so Umbach. Und nach intensiven Gesprächen erteilte das Landesjugendamt eine vorläufige Betriebserlaubnis vorübergehend für die Kita Rheinaue. „Da das Team komplett beisammen und das vorübergehende Gebäude auch eine Kita ist, sind wir wie auch das Landesjugendamt überzeugt, dass sowohl die pädagogische Arbeit als auch das Kindeswohl sichergestellt sind“, sagt Gabriele Wiewiorra, Sachgebietsleiterin im Jugendamt Bonn.


Es bleibt also zu hoffen, dass die Kita ab September ihren „Normalbetrieb“ mit dann 40 Kindern aufnehmen kann. Die Universität Bonn als Bauherr erwartet das abschließende Ergebnis der Untersuchung gegen Ende August.

<link internal-link>Kita „Auf dem Hügel“

Die Kita „Auf dem Hügel“ der Universität Bonn, in Trägerschaft des Studentenwerks Bonn, befindet sich in unmittelbarer Nähe zum naturwissenschaftlichen Campus Endenich. Sie sollte zum 4. August 2014 eröffnet werden. In drei Gruppen sollen 40 Kinder im Alter von vier Monaten bis zur Einschulung betreut und gefördert werden. Das Team der Kita besteht aus zehn pädagogischen Fachkräften, einer Hauswirtschaftskraft und einem Hausmeister. Zwei der insgesamt drei Gruppen sind für Kinder unter drei Jahren (u3). Die dritte Gruppe setzt sich aus Kindern über drei Jahre zusammen (ü3).

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