Vorschulkinder lassen sich von Franz Marc inspirieren

Die ältesten Kinder dreier Kitas des Studentenwerks Bonn nehmen am 10-wöchiger Museumskurs im Kunstmuseum Bonn teil.

Kunstpädagogin Sandra Karawanga schärft den Blick für Feinheiten: Aus welcher Perspektive sieht man das Pferd? Foto: Studentenwerk Bonn

Für die 17 Vorschulkinder aus drei Kindertageseinrichtungen des Studentenwerks Bonn ist es ein echtes Abenteuer: Zehn Wochen lang treffen sie sich für je 90 Minuten im Kunstmuseum Bonn und begeben sich gemeinsam mit der Kunstpädagogin Sandra Karangwa  auf eine Entdeckungsreise in die Welt der Kunst. Ermöglicht wird das Projekt durch die ehrenamtliche und finanzielle Unterstützung des Kiwanis-Club Bonn e.V sowie der Volksbank Bonn Rhein-Sieg.

Hand in Hand betreten die zehn Mädchen und sieben Jungen das Kunstmuseum Bonn und lassen sich zum berühmten Gemälde Franz Marcs, „Pferd in Landschaft“, führen. Zuvor hat ihre Kursleiterin Sandra Karangwa ihnen das Versprechen abgenommen, die Gemälde nicht anzufassen und leise zu sein. An ihrem Ziel angekommen, lassen sie sich in einem Halbkreis vor dem Kunstwerk nieder und ihren Assoziationen freien Lauf.
Anhand des farbenfrohen Bildes führt Karangwa die Kinder Schritt für Schritt an die Grundlagen der Malerei heran. Sie beginnt mit der Frage, welche Farben auf dem Bild zu sehen seien und was sie darstellen könnten. „Das Grüne ist eine Wiese“ sagt ein Junge, woraufhin die anderen Kinder mit einstimmen und ihre Interpretationen kundgeben. Über die Farben kommt Karangwa zur Perspektive. Wie denn das Pferd zu sehen sei, fragt sie weiter, ob von vorn oder von der Seite oder etwa ganz anders? Zum Vergleich hält sie ein braunes Pferd-Stofftier hoch. „Von hinten!“, geben die Kinder gemeinsam von sich. Karangwa lässt das Pferd so lange in ihrer Hand rotieren, bis es der Perspektive auf dem Gemälde entspricht – geleitet von den Zurufen der Kinder.

Zurück in der Werkstatt des Kunstmuseums, bekommen sie die Aufgabe, ein beliebiges Tier auf einem bunten Blatt Papier zu zeichnen, es auszuschneiden und auf eine von ihnen gemalte Landschaft zu kleben. Sie sollen sich dabei von dem eben studierten Gemälde inspirieren lassen. Mit viel Begeisterung machen sich die Kinder an die Arbeit. Die fertigen Bilder werden von einer Erzieherin gesammelt und im Januar 2015 im Studentenwerk Bonn ausgestellt. „Aus pädagogischer Sicht ist es eine sehr wertvolle Erfahrung für die Kinder: Sie werden altersgerecht mit der Vielfalt der Kunst vertraut gemacht“, so Regina Umbach, Abteilungsleiterin Kindertageseinrichtungen im Studentenwerk Bonn. „Dabei lernen sie sehr viel und werden darin bestärkt, ihr kreatives Potential auszuleben. Für die Realisierung dieses Workshops sind wir dem Kiwanis-Club sehr dankbar.“

Damit die Kinder sich auch zuhause kreativ ausleben können, haben sie einen Kiwanis-Kunst-Kit überreicht bekommen – einen bunten Rucksack, prall gefüllt mit allem, was man zum Malen und Basteln braucht: Wachsmalstiften, Kreide, Zeichenblock, Schere, Klebstoff und vielem mehr.

Am Projekt nehmen die Vorschulkinder aus den Kindertageseinrichtungen Newmanhaus, Sankt Augustin und Rheinbach teil.

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