Kopf braucht Dach - Für mehr bezahlbaren Wohnraum für Studierende

Bonn, 21. September 2018. Die bundesweite Aktion „Kopf braucht Dach“ macht auf die schwierige Wohnsituation der Studierenden in den Hochschulstädten aufmerksam.

Kampagnenmotiv: Ein Dach über dem Kopf sollte selbstverständlich sein. Nicht die Ausnahme. © Deutsches Studentenwerk

Die Kampagne des Deutschen Studentenwerks fordert einen Hochschulsozialpakt, um bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Insbesondere die Studierenden werden eingeladen, auf der Kampagnen-Website www.mein-studentenwohnheim.de online ihre Stimme für mehr bezahlbaren Wohnraum abzugeben.

Zwar sind die Mietangebote der Studenten- und Studierendenwerke unschlagbar im Vergleich zum privaten Markt, doch decken diese Plätze bei weitem nicht den Bedarf. Während die Zahl der Studienplätze seit 2008 um 45 Prozent gestiegen ist, stieg die Zahl der öffentlich geförderten Wohnheimplätze nur um knapp 8 Prozent. Die Kampagne pocht darauf, diese Schere nicht noch weiter auseinandergehen zu lassen.

Das Studierendenwerk Bonn betreibt 34 Wohnanlagen mit rund 3.600 Plätzen. Weitere 300 Plätze werden derzeit saniert. Im Verhältnis zu den 45.000 Studierenden der Universität Bonn und der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist das nicht ausreichend. Doch die Finanzierung neuer Wohnheime ist nicht einfach. „Wie viele andere Studierendenwerke, kämpfen auch wir mit einem erheblichen Sanierungs- und Modernisierungsstau“, so Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks Bonn.

Momentan saniert das Studierendenwerk Bonn das Wohnheim Pariser Straße mit 316 Appartements in Auerberg. In die momentan geschätzten Gesamtkosten von 16 Millionen Euro fließen 5 Millionen Euro als Zuschuss vom Land NRW. Die Kernsanierung des jüngst fertiggestellten Wohnheims in der Kaiserstraße hingegen hat das Studierendenwerk selbständig finanziert.

„Diese Bauprojekte muss man in Relation zu unseren anderen Bauvorhaben betrachten“, so Huber weiter. „Nicht nur die Wohnheime bedürfen einer Modernisierung, auch unsere Mensen weisen Sanierungsbedarf auf.“ So wurde z. B. vor knapp zwei Jahren die 1969 erbaute CAMPO Mensa in Poppelsdorf umfangreich saniert und umgebaut. Von den investierten 21,3 Millionen Euro belief sich die Förderung des Landes auf 12,8 Millionen Euro. Das Carré Nassestraße mit der gleichnamigen Mensa soll ab 2020 neu gebaut werden. „Wir stellen uns sukzessive den baulichen Herausforderungen unserer Liegenschaften. Um deutlich mehr Wohnraum für Studierende zu errichten, sind wir allerdings auf politische Unterstützung angewiesen.“

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