Symbolischer Spatenstich für die neue Mensa
- Beginn der zehnmonatigen Tiefbauarbeiten
- OB Katja Dörner: „Dieses wichtige Projekt stärkt die Universitätsstadt Bonn“
- Land NRW sagt Fördermittel zu
- Eröffnung der Mensa für 2025 geplant
Bonn, 20. September 2022. Der erste Spaten ist gestochen. Gemeinsam mit der Bonner Oberbürgermeisterin Katja Dörner hat das Studierendenwerk die Tiefbauarbeiten für die neue Mensa an der Lennéstraße in der Bonner Südstadt offiziell gestartet. Nun übernehmen vorwiegend Großbohrgeräte und Aushubbagger das Geschehen. Rund zehn Monate wird es dauern, die 4.600 qm große Baugrube herzustellen. Der zukünftige Campusgarten im südlichen Teil des Grundstücks bleibt von einer Unterbauung frei.
Jürgen Huber, Geschäftsführer des Studierendenwerks, sprach in seiner Begrüßung über das Konzept für das neue Studierendenhaus mit der Mensa als Herzstück: „Wir schaffen hier Flächen für junge Menschen, die studieren – die bei uns ihre Pausen machen, essen, sich treffen und gemeinsam lernen. Wir schaffen hier einen Hafen zwischen Hörsaal, Bibliothek und Studierzimmer.“
Oberbürgermeisterin Katja Dörner stellte in ihrem Grußwort zunächst die große Bedeutung des Projekts für die soziale Infrastruktur der Universitätsstadt Bonn heraus und wies mit Blick auf die drei öffentlichen Beteiligungsverfahren darauf hin, dass das Studierendenwerk sich sehr intensiv mit der vorgebrachten Kritik und den Einwänden seitens der Öffentlichkeit auseinandergesetzt habe und umfangreich darauf eingegangen sei.
Gute Nachrichten verkündete anschließend Dr. Sandra Scheermesser vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft: „Das Land fördert dieses wegweisende Zukunftsprojekt mit umfangreichen Mitteln.“ So seien bereits 16 Millionen Euro als Fördermittel fest zugesagt und Hochschulpaktmittel in Höhe von mindestens 26 Millionen Euro in Aussicht gestellt.
Professor Klaus Sandmann, Prorektor der Universität Bonn und Mitglied im Verwaltungsrat des Studierendenwerks, betonte die langjährige und enge Zusammenarbeit und lobte, dass das Studierendenwerk stets im Sinne der Bedarfe der Universität handele.
Gemeinsamkeit zu fördern, erklärte abschließend Professor Gerd Jäger, Architekt und Generalplaner vom Berliner Büro Baumschlager Eberle Architekten, als das größte Ziel des Baus mit Blick auf die ganztägig flexibel zu nutzenden Flächen.
Alle Akteure waren sich einig, dass bis zur geplanten Fertigstellung im ersten Quartal 2025 noch ein schwieriger Weg zu gehen sei, gerade angesichts der krisengeschüttelten Zeitläufte.
Hintergrund:
Mit breiter Mehrheit hatte der Rat der Bundesstadt Bonn in seiner Sitzung vom 17. März 2022 den vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 6621-1 „Mensa Nassestraße“ beschlossen. Die Baugenehmigung seitens der Stadt Bonn wurde bereits kurze Zeit später, Anfang April, erteilt.
Erst mit der erteilten Baugenehmigung konnte das Studierendenwerk Bonn die Ausschreibung für die Tiefbauarbeiten platzieren. Planmäßig seit August laufen nun die Arbeiten zur Herstellung der Baugrube an. Die Kampfmittel-Sondierungen erfolgten bislang ohne Verdachtsfälle. Die Großbohrgeräte zur Herstellung der Verbaus werden in Kürze erwartet.
Das Bauprojekt sieht ein neues Studierendenhaus in der Südstadt vor, mit Mensa, ganztägigen Lern-, Arbeits- und Aufenthaltsflächen von hoher Qualität, Beratungsangeboten und Raum für studentische Selbstentfaltung. Zudem entstehen ein Wohnheim mit 106 Plätzen und ein Bürogebäude für die Verwaltung des Studierendenwerks. Dank der geplanten Tiefgarage werden erstmals großzügige begrünte Freianlagen angelegt.
Das Bauvorhaben zeichnet sich durch folgende Merkmale aus:
- Kompaktes Bauvolumen, das sich denkmalgerecht in die Umgebung einfügt
- Innenhof bleibt frei von Bebauung und wird begrünt (Campusgarten)
- Kompakte, eingeschossige Tiefgarage für Anlieferverkehr und Entsorgung vermeidet Lärm und Abgase im Innencarré
- Begrünung von Dächern und Rampen, keine oberirdischen Pkw-Stellplätze
- Radabstellplätze am Gebäude sorgen für kurze Wege
- Ergänzendes Mobilitätskonzept fördert nachhaltigeren Verkehr (z. B. durch E-Ladestationen)
- Photovoltaikanlagen
Das Studierendenwerk Bonn: Gemeinwohl im Fokus
Das Studierendenwerk Bonn ist als Anstalt des öffentlichen Rechts eine gemeinnützige und dem Gemeinwohl verpflichtete Organisation und als solche unmittelbar zuständig für die soziale Infrastruktur des Hochschulraums Bonn/Rhein-Sieg mit seinen circa 48.000 Studierenden.
Mensa academica seit 1924 in der Bonner Südstadt
Bereits in den Jahren 1923/24 entstand mit dem „Tillmanneum“ an der Lennéstraße 26, also an derselben Stelle, das erste Studentenhaus Deutschlands, errichtet vom Verein Studentenwohl e. V. Im Krieg zerstört, erfolgte 1949 der zügige Wiederaufbau als Mensa Nassestraße, in den Folgejahren um zwei Wohnheime und einen Verwaltungstrakt erweitert. Der nun anstehende Ersatzneubau stellt somit die dritte Generation eines Studierendenhauses in der Bonner Südstadt dar.
Übersicht
Bauherr Studierendenwerk Bonn AöR
Generalplaner Baumschlager Eberle Architekten, Berlin
Zeitplan III. Quartal 2022 bis II. Quartal 2023 | Baugrube und Verbau
II. Quartal 2023 bis I. Quartal 2025 | Hochbau
(Zeitangaben nach aktuellem Stand)