Bonn, 29.05.2024. „Swap, don’t shop“: Zum zweiten Mal fand in Bonn die studentische Kleidertauschbörse statt, organisiert vom Studierendenwerk Bonn, dem Green Office der Universität Bonn, dem AStA der Universität Bonn und FEMNET - einem Verein, der sich insbesondere für die Rechte von Frauen in der globalen Bekleidungsindustrie einsetzt. Rund 250 Gäste folgten der Einladung, Alt gegen Neu im Kleiderschrank zu tauschen.
Das Tauschen funktioniert nach einfachen Regeln: Kleidung mitbringen, am Eingang abgeben und im Angebot stöbern. „Wichtig ist, dass die mitgebrachten Sachen in einem guten Zustand sind - so, dass man sie ohne Bedenken der besten Freundin oder dem besten Freund schenken würde“, sagt Oliver Bungard, Kulturbeauftragter des Studierendenwerks. Man könne so viel mitnehmen, wie man wolle. Allerdings, so eine der Teilnahmeregeln, habe Kleidung einen Wert und man solle nur so viel mitnehmen, wie man auch gebrauchen könne. Übrig gebliebene Kleidung ging als Spende an den VFG (Verein für Gefährdetenhilfe).
Die Gäste haben auf verschiedenen Wegen von der Veranstaltung erfahren, die meisten über Instagram oder durch Tipps aus dem Freundeskreis oder der WG. Pharmaziestudentin Emma hat sich vorgenommen, nur das mitzunehmen, was sie wirklich braucht. Ein paar Pullover sollten es schon sein, sagt sie. Einen hat sie schon gefunden. Eigentlich wollte sie ihre aussortierte Kleidung spenden, aber dann hat sie von der Aktion erfahren.
Medizinstudentin Johanna hat eigentlich gezielt nach einem Flohmarkt gesucht und dann von ihrer Freundin vom Kleidertausch erfahren, den sie als Alternative besuchte. Jurastudent Jakub nutzte die Veranstaltung nicht nur zum Stöbern, sondern auch, um die Kleidung abzugeben, die er auf dem Flohmarkt nicht verkaufen konnte.
Kerstin Dahmen von FEMNET informierte am Stand über die Schattenseiten der Fashionindustrie sowie Handlungsmöglichkeiten für Konsument:innen, insbesondere Studierende. Hier stellte sie das Netzwerk fashion interACTION vor, welches für die Studierenden Vernetzung schafft und Wissen anbietet, um durch gemeinsames Handeln für mehr soziale Gerechtigkeit und mehr Schutz natürlicher Ressourcen in der globalen Bekleidungsindustrie eintreten zu können. „Um Veränderungen anzustoßen, bündeln wir unsere Kompetenzen, schaffen Schnittstellen und Synergien – so können wir gemeinsam aktiv werden und mehr erreichen!“, so Kerstin Dahmen über das Netzwerk. FEMNET setzt sich mit politischem Engagement, Bildungs- und Beratungsarbeit sowie solidarischer Arbeit mit Partnerorganisationen für die Rechte von Frauen in den Produktionsländern unserer Kleidung ein.
Es ist geplant, den Kleidertausch mindestens einmal im Jahr zu organisieren.