Normalisierung in Zeiten der Krise

Studierendenwerk Bonn veröffentlicht Geschäftsbericht 2022

  • Stabile Studierendenzahlen, lebendiger Campus
  • Hoher Kostendruck treibt Preise
  • Mehr BAföG-Geförderte
  • Nachhaltige Mensa der Zukunft

Bonn, 06.10.2023. Das Studierendenwerk Bonn zieht für das Geschäftsjahr 2022 offiziell Bilanz. Für die rund 45.000 Studierenden im Hochschulraum Bonn und Rhein-Sieg erbringt das Studierendenwerk Leistungen auf sozialem und wirtschaftlichem Gebiet: Mensen und Cafés, Wohnheime, Studienfinanzierung, Kinderbetreuung und Beratung sorgen für eine gerechtere Chancenverteilung für alle Studierenden auf dem Campus.

Das vergangene Jahr war ein nach wie vor von Krisen dominiertes. Zwar ebbte die Coronapandemie ab, sodass wieder ein normales Campusleben möglich wurde. Allerdings brachte der im Februar 2022 von Russland begonnene Krieg gegen die Ukraine Millionen Menschen Leid.

„Pandemie und Krieg haben die Preise für Energie und Lebensmittel nach oben getrieben, die Lieferketten wurden instabil. Die Folgen sind gesamtgesellschaftlich und auch bei uns spürbar“, sagt Jürgen Huber, der Geschäftsführer des Studierendenwerks. „Die stark gestiegenen Kosten haben wir bislang nur verzögert an die Studierenden weitergegeben.“

Das Land NRW hatte zwischenzeitlich die Mehrkosten für Energie gepuffert, sodass die Semesterbeiträge bislang stabil gehalten werden konnten. „Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung bleibt indes hoch. Ein Anstieg des Allgemeinen Landeszuschusses ist weiterhin nicht zu erwarten“, so Jürgen Huber.

Die Leistungen des Studierendenwerks blieben auch im Jahr 2022 sehr gut nachgefragt:

  • Fast eine Million Essen in der Hochschulgastronomie sind ein guter Wert, angesichts der kleineren Interimsmensa am Hofgarten und der noch geschlossenen Mensa Rheinbach aufgrund der Flut im Jahr 2021
  • Die Zahl der BAföG-Anträge stieg um 19 Prozent auf knapp 6.500 – eine sehr gute Entwicklung im bundesweiten Vergleich
  • Die rund 3.800 Wohnheimplätze waren ganzjährig voll ausgelastet; die hohe Nachfrage der Studierenden trifft auf einen angespannten und teurer werdenden Bonner Wohnungsmarkt
  • Die 231 Betreuungsplätze in den Kindertageseinrichtungen wurden – wie in den vergangenen Jahren – voll in Anspruch genommen
  • Die vielfältigen Beratungsangebote, bestehend aus der Psychologischen Beratungsstelle, der Schreibberatung, der Beratung für Studierendende mit Beeinträchtigung sowie die Servicestelle Internationales hatten ebenfalls ganzjährig eine hohe Nachfrage

Auf dem Weg zur nachhaltigen Mensa der Zukunft

Neben Kostendruck und der Bewältigung des operativen Alltags, drängt darüber hinaus die Klimakrise. Ab 2030 klimaneutral zu wirtschaften lautet das ambitionierte Ziel, welches sich die Geschäftsführer der NRW-Studierendenwerke im Sommer 2022 auf die Fahnen geschrieben haben. „Nun geht es um konkrete Schritte, dieses Ziel zu erreichen“, erläutert Jürgen Huber. „Starke Impulse und klar formulierte Forderungen erhalten wir auch von vielen engagierten Studierenden. Daher haben wir uns gemeinsam mit den Studierenden an einen runden Tisch gesetzt, um auf Augenhöhe über eine nachhaltige Mensa der Zukunft zu diskutieren und Maßnahmen entlang der gesamten Prozesskette der Hochschulgastronomie zu vereinbaren.“

Bauprojekt Carré Nassestraße: vom Tief- zum Hochbau

Die Arbeiten im Carré Nassestraße laufen weitgehend planmäßig: im September 2022 wurde bei einem offiziellen Spatenstich im Beisein der Oberbürgermeisterin der Bundesstadt Bonn, Katja Dörner, der Tiefbau begonnen. Mittlerweile ist auch ein Generalunternehmen für den Hochbau gefunden, welches im November des aktuellen Jahres die Baustelle nahtlos übernimmt. Mit der Fertigstellung des Bauvorhabens wird nunmehr Ende 2025 gerechnet.

Ausblick weiterhin ungewiss

Der Blick über das Jahr 2023 hinaus ist nach wie vor von großen Unsicherheiten geprägt. Kosten- und Zinsentwicklung haben direkte Auswirkungen auf das Studierendenwerk Bonn. Der nachhaltige Campus der Zukunft braucht gleichwohl eine funktionierende soziale Infrastruktur. „Das setzt ein gemeinsames Verständnis aller Akteure des Hochschulraums und eine solide Finanzierung voraus. Universität und Hochschule, Studierende und Beschäftigte, Kommune und Kreis sowie das Studierendenwerk und das Land: Nur wenn wir partnerschaftlich auf Augenhöhe kooperieren, bleiben wir ein attraktiver Standort, insbesondere für internationale Studierende“, betont Jürgen Huber.

Download Geschäftsbericht 2022


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